26.05.2010 Remscheider General-Anzeiger

“In den Dialog treten”

Wanderung an Vorsperre zur Installation von Liersam
Von Ann-Sophie Tietz

Eine interessante Gruppe an der Vorsperre. Eine Verbindung zwischen Kunst und Natur. Foto: Roland Keusch

Passend zu dem sommerlichen Wetter lud der Verein “Kunstfluss Wupper e.V.” am Pfingstmontag zu einer Wanderung rund um die Hückeswagener Wupper-Vorsperre ein. Das Ziel dieser Wanderung war die Installation des Künstlers Jürgen Liersam aus Remscheid, die sich mit der Thematik “Licht” beschäftigt. Ab 11 Uhr begaben sich einige Vereinsmitglieder, sowie Kunstinteressenten auf die Runde.

“Da die Wupper insgesamt 116 Kilometer lang ist, wollen wir ebenso viele Kunstwerke entlang des Weges dauerhaft ausstellen”, wusste Rainer Grassmuck, zweiter Vorsitzender und Ideengeber, zu berichten. “Durch temporale Aktionen, wie an diesem Feiertag, wollen wir in einen Dialog mit den Installationen treten”, sagte die erste Vorsitzende Petra Pfaff. Derzeit befänden sich bereits 38 Kunstwerke entlang der Wupper, die von heimischen Künstlern angefertigt wurden.

Für Montag war ein Spaziergang geplant, der durch einige Lesebeiträge und Impulse bereichert werden sollte. “Heute soll jedoch kein akademischer Vortrag gehalten werden, sondern unser Ziel ist ein lockerer Gedankenaustausch, wobei der Herangehensweise keine Grenzen gesetzt sind”, berichtete Pfaff. Das bedeutete, dass neben den bereits vorbereiteten Lesungen auch spontane Gedanken Gehör fanden, wodurch gleichzeitig die Interessenten einbezogen wurden. Ob diese philosophischen, biologischen, neurophysiologischen oder auch biblischen Ursprungs waren, spielte keine Rolle.

Marion Görnig sollte eigentlich am Montag die Lesungen aus ihrem im Jahr 2000 publizierten Buch “Buntglasfenster” vorlesen. Darin befinden sich zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten unter anderem zu dem Tagesthema “Licht”. Aus persönlichen Gründen konnte sie den Termin jedoch nicht wahrnehmen. So sprang Anne Stoll für sie ein. Mit selbst verfassten Gedichten konnte auch Gisela Marquardt überzeugen. Durch ihre Lesung in der Städtischen Bücherei und ihrem Buch “Sterne im geschürzten Hemd”, in dem ihre Gedichte veröffentlicht wurden, fand sie passiv zu dem Verein.

An dem Kunstobjekt angekommen, durften natürlich auch nicht die Idee hinter diesem und die Bedeutung der einzelnen verwendeten Materialien fehlen. So erläuterte der Künstler an der Installation seine Verwendung und die Bedeutung von Holz, Stahl und Glas.

Bei einem gemütlichen Picknick auf halber Strecke, waren sich die Vereinsmitglieder sicher: “Wir sind absolut zufrieden mit der Resonanz, jedoch freuen wir uns jeder zeit über einen neuen Interessenten, der sich neugierig gegenüber Kunstausstellungen und Kunstprojekten im Raum des Bergischen Landes zeigt”.