Kunstfluss Wupper – ein Kunst- und Gesellschaftsprojekt
Der Vernetzungsgedanke und die Suche nach Möglichkeiten der Ausschöpfung kreativen Potentials, veranlasste eine Künstlergruppe nach neuen Ideen der künstlerisch-gesellschaftlichen Verbindung zu forschen.
Fragen, wie sich ein derart negativer Bildungszustand unserer Gesellschaft verbessern lässt sind Fragen, die Künstler des Vereins Kunstfluss Wupper – regioArte e.V. versuchen zu behandeln und zu beantworten. Nicht das Kürzen kreativer Schulungsprogramme ist die Lösung unserer Bildungsmisere, sondern im Gegenteil, das Fördern kultureller Aktivitäten.
Das kreative Potential im Kulturbereich und die landschaftlichen Voraussetzungen im Bergischen Land hat der Wuppertaler Architekt und Künstler Rainer Grassmuck gemeinsam mit den Künstlern BrindlArt, Burkhard Cürten und Petra Pfaff zum Anlass genommen, die Idee des Kunstfluss Wupper zu formulieren, um diese mit weiteren innovativ denkenden Künstlerinnen und Künstlern zu einem Konzept auszuarbeiten. Die Wupper – als Bindeglied mehrerer bergischer Städte – bietet einen spannenden Raum sich gesellschaftlich und künstlerisch zu begegnen.
Weg von Monostrukturen in Landschaft und Gesellschaft, Mut zur Aktivität, zur Manipulation, zur Vernetzung von Kultur und Natur und Mensch. Von der Wiederbelebung historischer Kulturwege durch Impulsgebung der wunderschönen Landschaftszüge bis hin zur Erzeugung neuer Identifikationen.
Ein wesentlicher Baustein des künstlerischen Gesamtkonzepts der Idee ist der Gedanke der konstruktiven Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlich relevanten Institutionen. Ein effektiver gesellschaftlicher Gestaltungsprozess findet nur in Wechselbeziehungen zueinander und in systematischem Wissensaustausch der Teilnehmer statt. Das Publikum mit künstlerischen Werkzeugen zu kitzeln, um sie in einer Art co-aktivem Zusammenspiel von Denken und Handeln, Aktion und Gegenaktion neu zu sortieren und im Prozess zum handlungsbestimmten Mitgestalten anregen.
Neben der Schaffung einer neuen kreativen Plattform versucht Kunstfluss Wupper gleichzeitig mit einzigartigen Kunstprojekten den Menschen zurückzuführen zur Fantasie für Gestaltung, Wahrnehmung in besonderer Form, Nuancen und somit Intuitionen aktiv zu fördern und zu stärken. Ein geplanter und erwarteter Nebeneffekt der kulturellen und geistigen Belebung ist die Stärkung der regionalen Attraktivität und die Schaffung einer neuen Kulturregion, die sich zu einem spannenden Kulturtourismus ausbauen soll. Gleichzeitig schließt das Projekt die kunsttouristische Lücke zwischen EN-Kunst, Kunstszene im Märkischen Kreis und der Kunst im Rheinland.
Den Künstlern und Mitarbeitern von Kunstfluss Wupper geht es nicht darum, entlang der Wupper eine durchkomponierte Gegenwartskunst zu installieren, sondern auch und wesentlich um das Beleben spröder Wahrnehmungs- und Reaktionsmuster und alltagsbetonter, TV-orientierter Sehgewohnheiten. Der Beteiligte, der Beobachter, der Interessierte, der Bürger ist eingeladen, sich am Wandel und an der Entwicklung seiner Umgebung mit Hilfe einer neuen Kunst zielorientiert einzubringen – der Einsatz für den umgebenden Raum und der Einsatz für den Anderen im Umfeld, für uns alle als erstrebenswerte Maxime entdecken. Die Entwicklung vom Kunstfluss zum Denkfluss wird langsam fortschreiten. Signalhafte Elemente können nur als Katalysator eines neuen Bewegungsmusters wirken und werden nur langsam einen Wandel herbeiführen.